
Normen & Klassifizierungen
in der Welt der Türen
Raumabschluss E ist die Fähigkeit des Brandschutzelementes den Flammdurchtritt zu verhindern.
Wärmedämmung I2 ist die Fähigkeit des Brandschutzelements die Oberflächentemperatur auf der feuerabgewandten Seite an bestimmten Messstellen gegenüber der Starttemperatur zu begrenzen.
Die Angabe zum Raumabschluss und der Wärmedämmung werden um die Klassifizierungszeit, z.B. 30 oder 60 Minuten, ergänzt. Während dieser Zeitspanne muss das Brandschutzelement die Leistung mind. erbringen können.
Beispiel einer Klassifizierung: EI230
Zugrundeliegende Normen:
- EN 16034
- EN 1363-1
- EN 1364-1
- EN 1634-1
- EN 15269-1
- EN 15269-3
- EN 13501-2
Die Rauchdichtheit ist die Fähigkeit des Rauchschutzelementes den Rauchdurchtritt mit bis zu 50 Pa Luftdruck auf eine normativ definierte Leckrate zu beschränken.
Die Klassifizierung erfolgt mit der Bezeichnung Sa bzw. S200
Der Index «a» beschreibt die Prüfung bei Raumtemperatur 23°.
Der Index «200» beschreibt die Prüfung bei Raumtemperatur und zusätzlich bei erhöhter Temperatur 200° über eine Prüfungsdauer von 30 Minuten.
Beispiel einer Klassifizierung: S200
Zugrundeliegende Normen:
- EN 16034
- EN 1363-1
- EN 1634-3
- EN 15269-1
- EN 15269-20
- EN 13501-2
Die Selbstschliessung ist die Fähigkeit einer geöffneten Tür, komplett und automatisch durch gespeicherte Energie zu schliessen. Die Eigenschaft ist mit C zu klassifizieren.
Abhängig vom Ergebnis einer Prüfung zur Dauerhaftigkeit der Selbstschliessung (Dauerfunktion) wird die Klassifizierung durch eine Zahl von 0 (entspricht 1 bis 499 Prüfzyklen) bis 5 (entspricht 200`000 Prüfzyklen) ergänzt.
Beispiel einer Klassifizierung: C5
Zugrundeliegende Normen:
- EN 16034
- EN 1191
- EN 12046-1
- EN 12046-2
Die Schalldämmung einer funktionsfähigen Tür wird mit der Kenngrösse Rw und den Spektrumanpassungswerten C und Ctr angegeben (alle Werte in Dezibel - dB). Die Messungen Rw werden in Labor-Prüfständen mit unterdrückter Flankenübertragung durchgeführt, welche vollständig voneinander entkoppelt sind (ohne Nebenwege).
Die Anpassungswerte C beschreiben die Korrekturwerte z.B. für Wohnlärm
Die Anpassungswerte Ctr beschreiben die Korrekturwerte z.B. für Verkehrslärm (tr=Traffic)
Die Anpassungswerte werden zum bewerteten Schalldämmmass einzeln addiert.
R`w beschreibt das bewertete Bau-Schalldämmmass (mit Nebenwegen - auf der Baustelle gemessen)
Beispiel einer Klassifizierung: 41 dB (-1; -2)
→ Rw + C = 41 + (-1) = 40 dB
→ Rw + Ctr = 41 + (-2) = 39 dB
Zugrundeliegende Normen:
- EN 14351-1
- EN 14351-2
- EN ISO 10140-1
- EN ISO 10140-2
- EN ISO 717-1
- SIA 181
VST Merkblatt 005 Schalldämmung bei Türkonstruktionen
VST Merkblatt 005/1 Schalldämmung bei Türkonstruktionen Anhang 1
Für Türen in Flucht- und Rettungswegen ist die Eigenschaft "Fähigkeit zur Freigabe" zu deklarieren.
Dies wird mit einer Überprüfung der Zwängungsfreiheit in Abhängigkeit der Flügeldimension sowie der Eignung der eingesetzten Schlösser und Bänder mit den jeweiligen Konfigurationen von Drücker, Panikstangen oder Pushbars sichergestellt.
Beispiel einer Klassifizierung: Anforderung erfüllt
Zugrundeliegende Normen:
- EN 14351-1
- EN 14351-2
- EN 179
- EN 1125
- EN 1935
Die Schlagregendichtheit wird mit den Klassen 1 bis 9 beschrieben und ist eine Kombination aus Wind und Regen. Je höher die Klasse, desto höher die Dichtigkeit der Tür gegen eindringendes Niederschlagwasser zur Rauminnenseite hin. Je nach Prüfungsszenario einer ungeschützten (A) oder geschützten (B) Konstruktion wird die Klasse mit dem Buchstaben A oder B ergänzt.
Die Prüfung startet bei Gleichdruck innen und aussen. Nach 15 Minuten im Gleichdruck wird alle 5 Minuten der Druck um 50 Pa erhöht. Je höher die Klasse, je höher ist der positive Prüfdruck (Simulation der von auftretenden Windlasten).
Bei der Stufe 4A wirken 150 Pa Druck auf das Türelement bei einer Gesamtprüfungsdauer von 30 Minuten.
Beispiel einer Klassifizierung: 4A
Zugrundeliegende Normen:
- EN 14351-1
- EN 1027
- EN 12208
Mit Druck- und Sogstössen werden zunächst die frontale Durchbiegung der Türe ermittelt. Anschliessend werden mittels einem normativ definierten Wechsellastzyklus das Türblatt jeweils auf Druck und Sog belastet. Das Türelement muss dabei funktionstüchtig bleiben. Die Klassifizierung wird mit einem Wert, abhängig vom geprüften Druck, von 0 bis 5 angegeben, wobei die Klasse 5 einen Druck von 2000 Pa beschreibt. Dieser Wert wird mit der Klassifizierung der frontalen Durchbiegung A bis C (wobei die Klassifizierung C eine Durchbiegung von weniger als 1/300 beschreibt) ergänzt
Beispiel einer Klassifizierung: C5
Zugrundeliegende Normen:
- EN 14351-1
- EN 12211
- EN 12210
Am funktionsfähigen Türelement wird die Luftdurchlässigkeit geprüft.
Der Luftstrom, der durch die Fugen des Türelementes auf Grund von Luftdruckdifferenzen strömt, wird ermittelt. Dieser Wert wird in eine Referenzluftdurchlässigkeit Q100 umgerechnet. Die Referenzdurchlässigkeit bezieht sich auf die Fugenlänge oder die Gesamtfläche des Türelementes.
Die Klassifizierung erfolgt in Klassen 0-4, wobei die Klasse 4 die höchste ist.
Beispiel einer Klassifizierung: 4
Zugrundeliegende Normen:
- EN 14351-1
- EN 1026
- EN 12207
Der Wärmedurchgangskoeffizient Türen (UD-Wert) ist ein spezifischer Kennwert für den Wärmedurchgang durch ein Bauteil. Der UD-Wert gibt die Wärmemenge an, die durch 1 m² eines Bauteils bei einem Temperaturunterschied von 1 K hindurchgeht. Er wird im Wesentlichen durch die Wärmeleitfähigkeit und Dicke der verwendeten Materialien bestimmt. Je niedriger der Wert, je höher die Wärmedämmung der Türe.
Beispiel einer Klassifizierung: 0.9 W/m²K
Zugrundeliegende Normen:
- EN 14351-1
- EN 14351-2
- EN ISO 10077-1
- EN ISO 10077-2
Das Verhalten zwischen zwei unterschiedlichen Klimaten auf beiden Seiten des Türblattes (Bsp. warmen Wohnbereich zu unbeheizten Treppenhaus). Bei der Prüfung der Klimaklasse im sogenannten Differenzklima werden die Türen in eine Prüfwand eingebaut. Auf der einten Seite herrscht ein genormtes Innenraumklima, auf der anderen Seite wird ein genormtes Aussenklima erzeugt (Prüfklima). Über einen definierten Zeitraum wird die Verwindung und Verformung (Beanspruchungsgruppe) bestimmt.
Die Klimaklasse bezeichnet die Beanspruchungsgruppe (0 bis 3) bei einem entsprechenden Prüfklima (a bis e).
Klasse Seite 1 Seite 2
a 23° / 30% 18° / 50%
b 23° / 30% 13° / 65%
c 23° / 30% 3° / 85%
d 23° / 30% -15°
e 23° / 30% +55°
Klasse max. Längskrümmung
1 8mm
2 4mm
3 2mm
Beispiel einer Klassifizierung: 3a
Zugrundeliegende Normen:
- EN 14351-1
- EN 14351-2
- EN 1121
- EN 12219
Eine einbruchhemmende Tür hält im geschlossenen und verriegelten Zustand Einbruchversuche mit körperlicher Gewalt (sowohl mit als auch ohne Werkzeug) für eine bestimmte Zeitdauer (Widerstandszeit) ab. Die Klassifizierung erfolgt in eine der sechs «Resistance Classes (RC).
Die Klassifizierung RC2 beschreibt einen Gelegenheitstäter mit einer Widerstandszeit von 3 Minuten.
RC3 beschreibt einen Täter mit einem ergänzten Werkzeugsatz sowie einer Widerstandszeit von 5 Minuten.
Beispiel einer Klassifizierung: RC3
Zugrundeliegende Normen:
- EN 14351-1
- EN 14351-2
- EN 1627
- EN 1628
- EN 1629
- EN 1630
Bleieinlagen in der Türkonstruktion bewirken die Strahlenminderung.
Je nach Stärke und Art der Strahlung ist die Bleieinlage zu bemessen. Die Dicke der Bleieinlage (in mm) bestimmt den Bleigleichwert (Schwächungsgrad).
Die Norm lässt die symmetrische Verteilung in beiden Deckblätter zu.
Beispiel: Ein Bleigleichwert von Pb = 1,0mm wird zu 2x 0,5 mm Bleieinlage je Seite aufgeteilt.
Zugrundeliegende Normen:
- SIA 343
- RöV 814.542.1 (Röntgenverordnung)
Die Korrosionsbeständigkeit ist insbesondere abhängig vom verwendeten Baubeschlag (Türdrücker, Schilder, Rosetten, Bänder, Schlösser, Schrauben, Ausführung Stahlzargen, etc.)
Türbänder / Türdrücker / Türknaufe
Türbänder und Türdrückergarnituren werden nach einem achtstelligen Schlüssel klassifiziert. Dabei ist die Korrosionsbeständigkeit die sechste (6.) Stelle des jeweiligen Klassifizierungsschlüssels.
Klasse 0: keine Leistung festgelegt
Klasse 1: geringe Korrosionsbeständigkeit
Klasse 2: mässige Korrosionsbeständigkeit
Klasse 3: hohe Korrosionsbeständigkeit
Klasse 4: sehr hohe Korrosionsbeständigkeit
Klasse 5: extrem hohe Korrosionsbeständigkeit
Zugrundeliegende Normen:
- EN 1935
- EN 1906
- EN 1670
Schlösser
Türschlösser werden nach einem elfstelligen Schlüssel klassifiziert. Dabei ist die Korrosionsbeständigkeit die sechste (6.) Stelle des Klassifizierungsschlüssels.
Klasse 0: Keine definierte Korrosionsbeständigkeit; keine Temperaturanforderung
Klasse A: Geringe Korrosionsbeständigkeit; keine Temperaturanforderung
Klasse B: Mittlere Korrosionsbeständigkeit; keine Temperaturanforderung
Klasse C: Hohe Korrosionsbeständigkeit; keine Temperaturanforderung
Klasse D: Sehr hohe Korrosionsbeständigkeit; keine Temperaturanforderung
Klasse E: Mittlere Korrosionsbeständigkeit; Temperaturanforderung: –20 °C bis +80 °C
Klasse F: Hohe Korrosionsbeständigkeit; Temperaturanforderung: –20 °C bis +80 °C
Klasse G: Sehr hohe Korrosionsbeständigkeit; Temperaturanforderung: –20 °C bis +80 °C
Zugrundeliegende Normen:
- EN 12209
Stahlzargen
Hier wird eine Edelstahl- oder Aluminiumzarge empfohlen.